Im Paradies soll ein neues Nachrichtenportal gelauncht werden. Eine Ausschreibung läuft. Als erstes reagiert ein deutscher Zeitungsverleger. Wieviel die Sache koste, fragt Petrus nach einer Tour durch den neuen Newsroom des Verlags.
„10 Mio. EUR“, sagt der Zeitungsverleger. „Und was wollen Sie mit dem Geld machen?“, fragt Petrus. „Ein Drittel für die besten Journalisten des Landes, ein Drittel für die Aufbereitung der Inhalte auf allen Plattformen und ein Drittel als Gewinn.“
Als Zweiter legt ein ARD-Manager umfangreiche Pläne vor und fordert für gute öffentlich-rechtliche Wertarbeit 20 Millionen Euro: Je ein Drittel für Verwaltung, ein Drittel für Spesen und ein Drittel für Altersversorgung.
Der Dritte Bewerber, Founder eines großen Social Media Unternehmens, verlangt 30 Mio. Euro. „Was? Soviel für ein Nachrichten-Portal??? Wie wollen sie das viele Geld denn verwenden?“, fragt Petrus entgeistert.
„Ganz einfach: 10 Millionen sind für Dich, 10 Millionen für mich. Und für den Rest lassen wir den Verleger die Arbeit machen.“
Hier der Wortlaut der gesamten Rede von Dr. Mathias Döpfner zur Eröffnung des Zeitungskongresses in Berlin am 26. September 2016. Und hier das Ganze nochmals auf YouTube... also auch er: Mit schwarzem Anzug und einem dunklen Schlips.
Dr. Döpfner über die Rolle von Facebook & Co: „Wenn diese quasi-monopolistischen Technologieplattformen auch inhaltliche Verantwortung übernehmen, sind die Folgen gravierend – für das Geschäft und für die Gesellschaft.“
Danach, so die Pressemitteilung des Verbandes "hielt Günther H. Oettinger, EU-Kommissar für digitale Wirtschaft und Gesellschaft, seine Keynote-Rede."
Das europäische Projekt stehe erstmals auf der Kippe. [1].Europa war einmal der die Welt prägende Kontinent. Aber es kann in Zukunft zum Museum eines "deutschen Romantik-Tals" mutieren. Europa muss 2030 noch mehr sein als das Sandwich zwischen Washington DC und Peking.
Im Anschluss folgte eine prominent besetzte Podiumsrunde zum Thema „Vorsicht: Lügenpresse! Ist etwas dran an der Kritik?“. Am Podium: Nikolaus Blome, Stellvertretender Chefredakteur Politik und Wirtschaft, „Bild“ und bild.de; Dr. Alexander Gauland, Stellvertretender Sprecher Bundesvorstand AfD; Werner Patzelt, Politikwissenschaftler, TU Dresden; Peter Pauls, Chefredakteur „Kölner Stadt-Anzeiger“; sowie Prof. Miriam Meckel, Chefredakteurin „WirtschaftsWoche“, die das Streitgespräch mit einem Impuls einleitet unter dem Motto: „Medienwirklichkeiten – Wie entstehen heute die politischen Weltbilder?“
Zu dem hier genannten "Impuls" liegt keine Quelle vor, die hier zur Darstellung gebrachte Diskussion dagegen kann an dieser Stelle nochmals nachgehört werden:
Der Blog @politikorange setzt das Ganze dann nochmals in Bild
"Lügenpresse: Ist was dran an der Kritik?" @NikolausBlome @mmeckel,Pauls,Patzelt und Gauland antworten live: https://t.co/tS5naHN9KS #ZK2016 pic.twitter.com/EdQP3ZTOmV
— politikorange (@politikorange) September 26, 2016
Und ergänzt das Ganze mit einem Video-Clip, der mit der Zeile übertitelt ist: "Die Herren und (wenigen) Damen auf dem Weg zur Mittagspause..."
Dazu wiederum dieser twitter-Beitrag von Silke Burmeister:
95 Prozent der Chefredakteure aller 100 Regionalblätter, die den Mantel noch selber produzieren, sind Männer #ZK2016 https://t.co/q3WUHGIcmi
— Digital Media Women (@DigiWomenM) September 26, 2016